Ich liebe Kochen, auch wenn ich es nicht gut kann. Von den Grundprinzipien habe ich keine Ahnung und brauche für alles ein Rezept oder google die Garzeiten von Lebensmitteln.
Was liegt da näher als eine große Sammlung von Kochbüchern? Darunter sind natürlich ein paar historische oder phantastische Kochbücher, und die entsprechenden Blogs lese ich auch sehr gerne. Also habe ich eine Challenge geplant: Ich koche mich 7 Tage lang durch meine Lieblingsbücher (oder -serien)!
Den Anfang macht dabei Firefly. Das habe ich sehr spät entdeckt und auch den Film als Erstes gesehen. Die Kampfszene mit der Axt am Ende fand ich super, ansonsten konnte es mich nicht so vom Hocker reißen. Das änderte sich jedoch, als Streamingportale wie Watchever oder Netflix aufkamen. Inzwischen habe ich sie jedes Jahr 1 – 2 mal gesehen und kann sowohl die Titelmelodie als auch den Jayne-Song auswendig mitsingen.
Als ich jedoch Rezepte googlete, war ziemlich enttäuscht über die mangelnde Rezepte-Variation: chinesische Sachen, eine Hochzeitssuppe, Mudder’s Milk… alles nicht so lecker.
Da fiel mir die Szene ein, in der Shepherd das erste Mal das Schiff betritt und alle Erzeugnisse seines Gartens mitgebracht hat. Tada – eine Gemüse-Schmorpfanne! Mit Rosmarin!
Zoe: „Das… ist unglaublich!“
Shepherd: „Ist doch weiter nichts. Ich hatte einen Garten in der Abtei, und nahm mit, was ich konnte.“
Simon: „Sehr freundlich von Ihnen, das alles mit uns zu teilen.“
Shepherd: „Naja, es hält sich nicht ewig… bei Tiefgefrorenem ist das was anderes. Das Wichtigste sind die Gewürze. Ein Mensch kann ewig von abgepackter Nahrung leben, wenn er nur genug Rosmarin hat.“
Wer bereits als Gast an meiner Tafel weilte, kennt den Moment, in dem ich mit einem Löffel in der Hand auftauche und die Gäste das fast fertige Essen probieren lasse.
Das ist keine höfliche Geste, meine Würzfähigkeiten beschränken sich auf „Von allem ordentlich was reinkippen, umrühren, wonach schmeckt es? Hm… egal, keine Lust mehr.“
Als kleiner Koch-Noob habe ich natürlich das mit dem Rosmarin etwas zu wörtlich genommen… sorry, Marc mit c! Zum Glück konnte ich den Geschmack etwas neutralisieren…
Ich habe extra nochmal die Pilotfolge geschaut, um zu sehen, was auf dem Tisch ist. Allerdings weiß ich nicht genau, inwiefern ich fremde Bilder einbinden darf und wen ich als Rechteinhaber benennen muss (Netflix? Joss Whedon? Fox?)
Es gab eine Kartoffel-Gemüse-Schmorpfanne, eventuell mit Speck (die Kamera fuhr so schnell drüber), dazu geschnittene Tomaten, die in einer Pfanne lagen, aber nicht gegart aussahen, und diverse Breie in verschiedenen Farben (auf Mals Teller).
Da ich keine Tomaten mag, hab ich mal die Gemüsepfanne gemacht. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass dies jemand liest, der noch weniger kochen kann als ich, poste ich mal das „Rezept“:
Zutaten:
– Kartoffeln, geschält und geschnitten
– alles Gemüse, was der Garten oder die Speisekammer hergibt
– eventuell etwas Speck oder Wurst
– Gemüsebrühe
– Salz, Pfeffer, Muskatnuß, alle Gewürze, die einen anlachen, und vor allem Rosmarin
Anleitung:
Zwiebeln, Knoblauch oder Speck (falls vorhanden) in etwas Öl anbraten. Die restlichen Zutaten dazu geben und bei mittlerer Hitze etwa 5 Minuten köcheln lassen.
Vorsichts etwas Gemüsebrühe hinzugeben (auf 400 g Kartoffeln und etwas Gemüse habe ich etwa 125 ml Gemüsebrühe genommen) und etwa 15 Minuten köcheln lassen. Oder 10 Minuten. Oder 20 Minuten. Und vielleicht etwas Gemüsebrühe nachgießen. Die soll komplett verkochen, also wenn es nicht gar ist, etwas Brühe nachgießen und länger köcheln lassen…
Zum Schluß würzen, aber um Gottes Willen sparsam mit dem Rosmarin sein.
Das schmeckt… sehr intensiv, um es zurückhaltend auszudrücken.
Mir sind die Gewürze ausgerutscht, da habe ich dann alles in ein Nudelsieb gekippt und mit Wasser überspült. Kein einziger Halm Rosmarin war dran, aber immer noch intensiver Geschmack. (Auf dem Foto habe ich eine Portion vor dem dringend notwendigen Durchspülen, das sah netter aus und wenn man nicht so stürmisch würzt, kann man den Rosmarin ja drin lassen).
Mal sehen, ob mir das Kochen morgen leichter von der Hand geht – ein neues Rezept aus dem Game-of-Thrones-Kochbuch ist fällig!