Andere Welten Potsdam – Lesung

Am 27. Juli durfte ich gemeinsam mit Amandara Schulze und Gipfelbasilisk bei „Potsdams Andere Welten“ lesen!

Es war ein ganz wundervoller Abend mit zwei ganz fabelhaften Mitlesenden! Als wir uns vor der Lesung unterhielten, stellten wir fest, dass wir alle Mitglied im PAN – Phantastik Autorennetzwerk sind. Bisher sind wir uns jedoch noch nicht begegnet – kein Wunder, das Autorennetzwerk ist groß und bei Veranstaltungen wie der Leipziger Buchmesse gibt es soviel Programm, dass man gar nicht jeden kennen lernen kann.

Die Lesungsreihe „Potsdams Andere Welten“ findet regelmäßig im Urania Planetarium statt. Das grandiose Team um Tobias Radloff designt für jede Geschichte einen eigenen Hintergrund, der oben auf die Kuppel projiziert wird – ein ganz fabelhafter Anblick! Das eigens für die Lesung erstellte Beitragsbild zeigt einen Drachen im Weltraum, passend zu dem Auszug aus Amadaras Geschichte.

Ich durfte an diesem Abend meine Kurzgeschichte „Ganz alte Schule“ lesen, die in der Generationen-Anthologie des Verlag Torsten Low erschien: eine Generalin im Seniorenalter sieht sich am Rande des Imperiums mit einer Gruppe schnöseliger junger Offiziere konfrontiert, die vollkommen andere Umgangsformen pflegen, und sich auf ebenso direkte Weise einer Reihe von Weltraum-Piraten entledigen wollen. Zum Glück hat die alte Lady nicht nur mehr politische und militärische Erfahrung, sondern auch die Tendenz, Anweisungen zu überhören, wenn es sinnvoll erscheint…

Für mich hat Julius daher eine Weltraumschlacht designt.
Besonders interessant fand ich, dass allen Zuschauern sich ein anderer Blickwinkel zeigt, je nach Sitzplatz in der Kuppel verändert. Zum Glück hat Gipfli mich während der Lesung fotografiert, für mich war dies der beste Blickwinkel auf die Raumschiffe:

Gipfelbasilisk las aus einem mir bisher unbekannten Genre: Pilz-Fantasy.
Pilze als Protagonisten sind mir bisher niemals untergekommen. Zu seiner Lesung brachte er eine eigene Illustration von seiner Designerin mit:

Die Lesung in dem Planetarium war eine ganz einmalige Erfahrung!
Ich kann nur jedem aus dem Großraum Potsdam / Berlin empfehlen, sich einen Platz bei einer der vierteljährlich stattfindenden Lesungen zu sichern. Das Planetarium ist ein wundervoller Veranstaltungs-Ort, barrierefrei zu erreichen und obwohl es eigentlich keine Gastronomie dort gibt, sorgt das Lesungsteam für Getränkeversorgung in der Pause.

 

Andere Welten Con – Apensen

Apensen ist eine kleine Gemeinde im Süden des Landkreis Stade.
Der Autor Christian Günther veranstaltet dort die kleine Convention „Andere Welten“. Für mich war es der erste Besuch, und das mit eigenem Stand und Lesung 🙂

Es gab erstaunlich viele Cosplayer und Walking Acts, zum Beispiel lief ein Darth Vader majestätisch über die Messe (komplett mit dem charakteristischen Atemgeräusch).

Besonders mochte ich auch die Geisterjäger von No Ghost Germany, die sogar mit einem passenden Auto vor Ort waren. Man durfte sich hinein setzten, sogar ohne

 

Führerschein

 

Besonderen Anklang fanden neben meiner Steampunk-Pistole (die nur als Deko mitgebracht wurde, 70 € gekostet hat und damit leider kein Taschengeldbudget ist) auch das Zombie-Meerschweinchen.
Das war eigentlich nur als Dekoration für die Anthologie „Die Chronik der Zombieflauschapokalypse“ aus dem Chaospony-Verlag gedacht… Sehr viele Eltern, die ein Geschenk für ihre Kinder suchten, blieben an diesem Teil des Standes stehen.
Ich hätte eigentlich gedacht, dass die blutige Schnauze ein ausreichender Hinweis war 😀

Es war eine ganz wundervolle kleine Veranstaltung und ich bin im nächstem Jahr gerne wieder mit dabei!

Vielleicht schaffe ich es dann auch, etwas mehr von dem (Musik-)Programm mitzuerleben.

Leipziger Buchmesse 2024

Meine erste Buchmesse seit 2019!
Zwar fand bereits 2023 eine Messe statt, aufgrund der Verschiebung des Termines auf Mai 2023 konnte ich leider nicht teilnehmen. Wochenenden sind in meinem Brotberuf üblicherweise Arbeitszeit und mein Urlaub war eben bereits anders geplant – auf den klassischen Termin der Buchmesse.
Das ging nicht nur mir so: in Social Media habe ich einen Beitrag gelesen, in dem ein Paar die Hochzeit extra im Mai geplant hat, damit die Braut im März zur Leipziger Buchmesse gehen kann – dumm nur, dass der neue Termin der Buchmesse parallel zum neuen LBM Termin lag…

Die Messe war eine ganz wunderbare, lange vermisste Erfahrung!
Etwas irritierte mich jedoch die räumliche Nähe zwischen Mafia-Romance und Phantastik. War das 2019 bereits schon in derselben Halle, und vor allem so nahe beieinander…?

Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, es ist einfach zu lange her.

Unsere Messe-WG in der Nähe des Völkerschlachtdenkmals war der perfekte Ausgangspunkt für den Messebesuch. Für Annika vom Lektorat Buntseitig war es die erste Buchmesse, bei der sie ihr neu gegründetes Unternehmen vertreten und Kontakte knüpfen wollte. Es war ziemlich interessant, sich abends beim Essen auszutauschen – ich bin eher im Team „Beobachten und nicht soviel mit fremden Menschen reden“…

Bei dieser Messe habe ich versucht, eher interessante Vorträge zu besuchen. Am meisten beeindruckt haben mich das Weltenbau-Panel mit Juri Pavlovic und der Cover-Workshop bei tolino media.
Im Coverdesign sehe ich meine Stärken definitiv nicht (bei keiner Art von Softwareanwendung, um ehrlich zu sein), so dass ich im Selfpublishing auf jeden Fall auf professionelle Coverdesigner*innen zurückgreifen würde.

Außerdem war ich natürlich bei dem PAN Autorennetzwerk und habe mich in der Lounge mit Leuten unterhalten oder war am Stand.

Seit einiger Zeit gibt es bei PAN ein Awareness-Team, die Sorgenwandler*innen, bei denen ich mitwirke. Ein Team aus Vertrauensleuten, die man bei Problemen, Konflikten oder Sorgen im Zusammenhang mit einem Verein ansprechen kann, ist natürlich nur wirksam, wenn auch allgemein bekannt wird, dass es diese gibt,
Deswegen habe ich einige Zeit mit einer Schärpe mit unserem Team-Namen an unserem kleinen Stand gestanden. Viele Leute haben mich angesprochen, was PAN macht oder unter welchen Umständen ein Manuskript angenommen wird (sorry, wir sind kein Verlag), niemand hat mich bezüglich Probleme oder Sorgen angesprochen.
Zum Glück!

Natürlich ist die Hemmschwelle bei größeren Veranstaltungen etwas geringer, daher stehen ist unser Email-Postfach rund um die Uhr für Anliegen geöffnet 🙂

 

(Guddy und Hanna sind keine Teammitglieder, sie haben mir nur beim Posieren geholfen.)

Die nächste Leipziger Buch-Messe ist auf jeden Fall fest eingeplant.
Wer bucht auch seine Unterkunft bereits 10 Monate vor der Messe? 😀

[Messebericht] Buch Berlin 2019

Die sechste Buch Berlin ist zu Ende – diesmal noch größer als letztes Jahr. Den Titel „drittgrößte Buchmesse“ trägt sie zu Recht – wenn man sich die Anzahl der Aussteller ansieht (reine Leser waren leider nicht so viele da, vor allem Aussteller, Autoren, ein paar Blogger).

Bis auf ein Jahr habe ich jede BuchBerlin mitgemacht, mangels Roman oder gar Romanen immer als Besucher. Ich glaube, ich war sogar auf der aller ersten – als sich Lesungen und Aussteller noch einen Raum teilen mussten. Strom gab es da auch nicht an den Ständen, aber einen strategisch positionierten Geldautomat direkt vor dem Gebäude. 😀

Jedes Jahr bin ich aufs neue gespannt, welche Metamorphose die BuchBerlin gemacht hat. Das Estrel hat mir als Location bisher am besten gefallen – dort hatte ich auch geschlafen und konnte meine drölfzig Bücherstapel direkt ins Zimmer bringen.

Dieses Jahr fand es wieder im Mercure in der Stephanstraße statt. Eigentlich ist es ja gut, dass nicht ständig der Ort gewechselt wird. Inzwischen finde ich auch zum MOA ohne mich zu verlaufen  – vielleicht sollte ich mal davon absehen, jedes Jahr eine andere Unterkunft auszuprobieren 😉  Könnte bei der Orientierung helfen! Mein Hotel war auch richtig hübsch und hatte tolles Frühstück!

Dekoration auf den Gängen – ganz im Zeichen der Filmkunst!

Diesmal hat die Veranstaltungsleitung sich für eine wilde Durchmischung der Genres entschieden. Das fand ich ziemlich unübersichtlich. Ich gehe ja exzessiv zu Buchmessen, um den Kleinverlagen und Autoren direkt ihre Bücher abzukaufen, eigentlich schaue ich auch immer alle Stände an – hier sind mir nur 5 Krimistände aufgefallen. Gezählt habe ich dabei Stände, die ausschließlich Krimis anbieten, ACABUS dann zum Beispiel nicht. (Bitte verlinken, falls in der großen Halle mehr als zwei Stände nur mit Krimis waren).
Diese 5 (?) Stände waren auch auf 2 Räume verteilt – in der großen Halle nicht mal nah nebeneinander.

Deswegen hätte ich einen Stand beinahe übersehen, wenn ich nicht extra nach Autorennetzwerken gesucht hätte für Kurz-Interviews (siehe Foto-Serie bei Instagram , ich mache aber auch noch einen eigenen Blogartikel zu Autorennetzwerken).

Die „Autorengruppe Tödlich“ gibt Krimi-Anthologien in Eigen-Regie heraus (nicht immer mit Mord und Totschlag), bei denen auch Gastautoren mitmachen dürfen.
Einen Band, in dem auch einige historische Krimi-Kurzgeschichten enthalten sind, habe ich direkt auf meinen Weihnachtswunschzettel gesetzt! Ich liebe historische Krimis.
Und Krimis.
Und Kurzgeschichten.
Zum Glück habe ich sie noch entdeckt!

Autorengruppe Tödlich

Irgendwie fand ich diese Genre-Durchmischung furchtbar irritierend. Dass man nicht alle Steampunker oder Horrorautoren nebeneinander haben will, okay – aber warum dann nicht nur die Phantastik mischen und die anderen Subgenres nebeneinander, die sind ohnehin nicht soviel vertreten?

Dafür waren die 3 größten Stände, die vermutlich auch am meisten gesucht werden, praktisch nebeneinander. Korrektur: zwei waren nicht nur praktisch, sondern tatsächlich nebeneinander.
Da gibt’s dann auf einmal keine Durchmischung mehr!
Wenn man es schon mischt, dann doch die Publikumsmagneten mit den riesigsten Ständen in unterschiedliche Ecken – damit die Besucher auch wirklich überall hingeleitet werden. So knubbelte es sich eher am Eingang der großen Halle, bei den 3 sehr dicht positionierten Publikumsmagneten und in der Kleinen Halle.

Ganz ganz links in der großen Halle gefunden – die Uferlosen. Der Rest der queeren Phantastik war ganz genau am anderen Ende (?!).

Insgesamt hatte ich leider wieder den Eindruck, dass die BuchBerlin eher eine Fachbesuchermesse ist als eine Buchmesse. Dieser Eindruck wurde auch von anderen Leuten bei Twitter geteilt. Ich war meistens am Ende der großen Halle und auch nur Sonntag (vorab-Messevirus) – aber irgendwie habe ich gefühlt nur Leute mit rotem Ausstellerbändel gesehen, oder Autoren oder Blogger, keine „reinen“ Leser, wie sie auf den anderen Messen herum laufen.

Es gab auch vor dem Eingang keine Werbung oder auch nur ein Plakat, dass dort eine Buchmesse statt findet. Der Eingang zur BuchBerlin im Mercure Hotel liegt im MOA-Bogen, da ist auch ein Supermarkt und andere Geschäfte, ein Restaurant – es gehen immer viele Passanten vorbei. Wenn man da ein paar Plakate aufhängen würde, sagen wir mal eine Woche vor der Veranstaltung – das würden so viele Leute sehen – leichter kann man keine Werbung machen und viele Menschen erreichen.
Warum hängt man da nicht einfach ein paar Plakate auf?

Grundsätzlich ist die BuchBerlin meine Lieblingsbuchmesse geworden. Es ist super zu erreichen, ich finde immer eine gute Unterkunft und eine meiner liebsten Autorinnen aus meiner alten Schreibgruppe wohnt dort. Normalerweise kommen zwei weitere ebenfalls mit und es macht Spaß, zu sehen, wie Chrissy vom Buchkauffieber ergriffen wird und auf einmal mit ihren Karten bezahlt, bis sie glühen.
Pro-Tipp von Chrissy: schickt euch eure Einkäufe per Post nach Hause. Dann kann man noch mehr Bücher kaufen! 😀

Meine Beute. Passte so grade in den Koffer – wenn ich immer bis Montag bleibe, könnte ich nächstes Jahr Chrissys Tipp mit dem Paket anwenden!

Es sind sehr viele kleine Verlage und auch einzelne Autoren, ich liebe es einfach, die Bücher anzufassen und und rein zu blättern anstatt sie nur im Internet anzugucken und auf eine vorgegebene Leseprobe zu schauen.

Aber natürlich wäre es besser, wenn mehr Leute wissen, dass es diese Messe gibt und kommen. Jedes Mal, wenn ich mich in Berlin verlaufe und sage „Ich will zur Buchmesse ins MOA“ kommt als Antwort: „Was – Berlin hat eine Buchmesse?“

Ja!
Eine richtig tolle!
Kommt doch nächstes Jahr auch dahin! Dann haben die Leute hinter den Ständen zwar weniger Zeit, mit uns zu quatschen, aber ich rede ja eh nur zögerlich mit fremden Menschen.

Vielleicht klappt das auch mit dem bekannter machen der Buchmesse, wenn man wenigstens ein paar Plakate in den MOA-Bogen hängt 😉