Die grandiose Laura wird meiner Website ein neues Gewand verpassen!
Im Laufe des August zieht sie mit ihrem Handwerkszeug und den Farbeimern bei mir ein und wird ein angemessenes Äußeres für meinen Blog zaubern.
Zu meinen Talenten gehört Webdesign nämlich überhaupt nicht.
Es war ein ganz wundervoller Abend mit zwei ganz fabelhaften Mitlesenden! Als wir uns vor der Lesung unterhielten, stellten wir fest, dass wir alle Mitglied im PAN – Phantastik Autorennetzwerk sind. Bisher sind wir uns jedoch noch nicht begegnet – kein Wunder, das Autorennetzwerk ist groß und bei Veranstaltungen wie der Leipziger Buchmesse gibt es soviel Programm, dass man gar nicht jeden kennen lernen kann.
Die Lesungsreihe „Potsdams Andere Welten“ findet regelmäßig im Urania Planetarium statt. Das grandiose Team um Tobias Radloff designt für jede Geschichte einen eigenen Hintergrund, der oben auf die Kuppel projiziert wird – ein ganz fabelhafter Anblick! Das eigens für die Lesung erstellte Beitragsbild zeigt einen Drachen im Weltraum, passend zu dem Auszug aus Amadaras Geschichte.
Ich durfte an diesem Abend meine Kurzgeschichte „Ganz alte Schule“ lesen, die in der Generationen-Anthologie des Verlag Torsten Low erschien: eine Generalin im Seniorenalter sieht sich am Rande des Imperiums mit einer Gruppe schnöseliger junger Offiziere konfrontiert, die vollkommen andere Umgangsformen pflegen, und sich auf ebenso direkte Weise einer Reihe von Weltraum-Piraten entledigen wollen. Zum Glück hat die alte Lady nicht nur mehr politische und militärische Erfahrung, sondern auch die Tendenz, Anweisungen zu überhören, wenn es sinnvoll erscheint…
Für mich hat Julius daher eine Weltraumschlacht designt.
Besonders interessant fand ich, dass allen Zuschauern sich ein anderer Blickwinkel zeigt, je nach Sitzplatz in der Kuppel verändert. Zum Glück hat Gipfli mich während der Lesung fotografiert, für mich war dies der beste Blickwinkel auf die Raumschiffe:
Gipfelbasilisk las aus einem mir bisher unbekannten Genre: Pilz-Fantasy.
Pilze als Protagonisten sind mir bisher niemals untergekommen. Zu seiner Lesung brachte er eine eigene Illustration von seiner Designerin mit:
Die Lesung in dem Planetarium war eine ganz einmalige Erfahrung!
Ich kann nur jedem aus dem Großraum Potsdam / Berlin empfehlen, sich einen Platz bei einer der vierteljährlich stattfindenden Lesungen zu sichern. Das Planetarium ist ein wundervoller Veranstaltungs-Ort, barrierefrei zu erreichen und obwohl es eigentlich keine Gastronomie dort gibt, sorgt das Lesungsteam für Getränkeversorgung in der Pause.
Lange Zeit war es hier still. Dieses Jahr möchte ich meine Projekte wieder mit anderen teilen.
Momentan arbeite ich an einem kulinarischen FunTasy-Krimi, der auch mein Interesse an Phantastischer Küche wieder angefacht hat. Dieses Jahr werden also wieder Rezepte passend zu Büchern gekocht.
Daneben recherchiere ich zur Geschichte der Geheimdienste im 17. Jahrhundert (oder davor).Auch zu anderen historischen oder phantastischen Themen wird es vielleicht etwas zu lesen geben.
Außerdem möchte ich wieder Kurzgeschichten schreiben. Mal sehen, was sich alles im Laufe des Jahres schaffen lässt!
Kurzbio:
Markus Heitkamp, Jahrgang 1969, wuchs in Datteln am Rande des Ruhrgebietes auf. Das Lesen und Schreiben wurde sein steter Wegbegleiter, nachdem er im Alter von sechs Jahren „Der kleine Hobbit“ gelesen hat. Mit seinem schriftstellerischen Schaffen trat er im Jahr 2012 erstmals ins Licht der Öffentlichkeit und ist seitdem eine feste Größe in der Phantastik. Markus Heitkamp ist auf vielen großen und kleinen Buchmessen anzutreffen, oft in der Nähe seines Hausverlages Verlag Torsten Low.
Lieber Markus, vielen Dank für das Interview! Unsere Leser sind sehr neugierig, was ein Herausgeber macht und wie man sie von den Geschichten überzeugt.
1. Wie wurdest du das erste Mal Herausgeber bei einer Anthologie? Und bei welchen hast du seitdem als Herausgeber mitgewirkt?
Das erste Mal Herausgeber wurde ich, als Wolfgang Schroeder einen Mitherausgeber suchte. Das waren die Phantastischen Sportler. Ich hatte schon häufiger im Hintergrund als Ideengeber für Anthologien fungiert, aber die Anfrage von Wolfgang war die erste. Mittlerweile bin ich allerdings noch bei drei weiteren Anthologien als Herausgeber tätig, über die ich aber leider noch Stillschweigen wahren muss.
2. Was sind deine Auswahlkriterien bei Kurzgeschichten?
Endlich hast du es geschafft. Die neue Anthologie liegt auf dem Tisch am Stand der Buchmesse, fertig, als Buch, Hochglanzcover, fünfundzwanzig Geschichten von ebenso vielen Autoren. Und du bist stolz auf dein Werk. Bis …
Ja, bis der erste Kunde vor dir steht und fragt: „Hrsg, was bedeutet das eigentlich?“
Du erklärst mit einem geduldig-freundlichen Lächeln: „Das bedeutet Herausgeber. Maximilian Gschichtler, das bin ich. Ich bin derjenige, der diese Anthologie zusammengestellt und veröffentlicht hat.“
„Du hast also die Geschichten geschrieben?“
„Nein, das waren andere Autoren. Ich habe ihnen nur das Thema gegeben und hinterher die besten Geschichten zu diesem Buch versammelt.“
„Und für sowas Leichtes kommt dein Name auf den Titel? Das ist doch nicht gerecht!“
So etwas Leichtes? Weiterlesen →
Kurzbio: Gerd Scherm, 1950 in Fürth geboren und aufgewachsen, lebt in einem alten Fachwerkgehöft bei Colmberg. Seine literarische Bandbreite umfasst Lyrik, Theaterstücke, Romane, Erzählungen, Kurzgeschichten, Satiren und Essays. Sein Roman „Der Nomadengott“ wurde mehrfach ausgezeichnet.
Anthologien sind Sammlungen von Kurzgeschichten, die in der Regel von unterschiedlichen Autoren stammen. Für die meisten Leser sind sie fest mit der Kleinverlagsszene verbunden.
Die etwas höheren Buchpreise von meist 12 – 15 € pro Buch und die überwiegend unbekannten Autoren sind ein Grund, aus dem viele vor dem Kauf zurück schrecken. Dabei gibt es keinen besseren Weg, einen neuen Lieblingsautor zu entdecken – und die phantastischen Anthologien haben ihre Monopolstellung unter den Fans genutzt und in den letzten Jahren einige ausgefallene Bücher hervor gebracht.
Dabei hatten Anthologien nicht immer diesen Ruch. Vor knapp dreißig Jahren übersetzte der Fischer Verlag zuverlässig jedes Jahr eine neue Low-Fantasy-Anthologie von Marion Zimmer Bradley. Bastei Lübbe sicherte sich die Rechte an Asprins Diebeswelt und Heyne setzte viel auf Science Fiction. Heute gibt es nur in Ausnahmefällen Anthologien aus Großverlagen, wie z.B. die Weihnachtsanthologien von Piper (Das Fest der Zwerge, Das Fest der Vampire, Das Fest der Elfen). Nach wie vor bestehen sie zu einem großen Teil aus Übersetzungen international bekannter Autoren.
Deutsche Autoren können ihre Kurzgeschichten praktisch nur in Kleinverlagen unterbringen. Wenn man Glück hat, findet man sich mit einem Stargast wie Oliver Plaschka, Christoph Hardebusch, Bernd Perplies oder Christoph Marzi in einem Buch wieder.
Unter vielen Kleinverlegern gilt die Anthologie als unternehmerisches Risiko, und Leser misstrauen dem oft bunten Cocktail Autoren, deren Namen ihnen meistens nichts sagt. Viele dieser Bücher entstehen durch Wettbewerbe, an denen jedermann teilnehmen kann.
Dennoch gibt es ganze Reihe phantastischer Verlage, die bei jeder Messe mindestens eine neue Anthologie präsentieren. Die Ausschreibungen zu diesen Wettbewerben werden breit gestreut und erhalten hunderte von Einsendungen. Und wenn sich trotz allem nicht genug Beiträge guter Qualität finden lassen, die eine Anthologie füllen – dann wird das Projekt wieder abgesagt.
Gerade im phantastischen Kleinverlag wird die Anthologie gerne für Experimente genutzt: „Dampfmaschinen und rauchende Colts“ aus dem Verlag Torsten Low präsentiert keine alleinstehenden Geschichten – sie sind alle miteinander verbunden. Der Art Skript Phantastik Verlag nimmt den Titel „Die dunkelbunten Farben des Steampunk“ wörtlich und druckt jede Geschichte in einer anderen Farbe. Mit „Die Putze von Asgard“ und „Lückenfüller – Eine Tentakelporn-Anthologie“ veröffentlichen Machandel und Amrun ganz besonders ausgefallene Geschichtensammlungen.
Und auch in den übrigen Anthologien findet sich immer wieder die eine oder andere Geschichte, die ganz besonders ausgeflippt ist. Einige Autoren spezialisieren sich auf ein Genre wie Nina Horvath oder Thomas Williams – oder entwickeln sogar eine Reihe um eine Heldenpaar, das immer wieder auftaucht wie Marcus Cremer mit seinem Archibald Leach. Andere Autoren nutzen die Möglichkeit, sich in vielen verschiedenen Genres auszutoben oder zu experimentieren.
In einem Roman mögen es die Leser nicht verzeihen, wenn man ein negatives Ende einbaut – und es tut einem auch beim Schreiben weh, wenn man die Figuren über Hunderte oder sogar Tausende von Seiten begleitet hat. Anders sieht das bei einer Kurzgeschichte aus.
Hier kann man sich als Autor austoben und experimentieren. Das Thema, die Lösung des Konfliktes oder eine Pointe wiegen schwerer als die Bindung an die Figuren.
Merkmale, die als typisch für Kurzgeschichten gelten, werden von der Phantastik oft gebrochen: wer das erste Mal eine Kurzgeschichte zu einem Wettbewerb einsenden will, orientiert sich bitte nicht an der Google-Recherche zu den Merkmalen einer Kurzgeschichte. An der Vorgabe, ohne lange Einleitung einzusteigen, ist nichts falsch, doch der Zwang zu Präteritum und einem offenem Ende führen ebenso wie andere Vorgaben schnell auf eine falsche Fährte.
In den kommenden Tagen möchten wir euch Kurzgeschichten näher bringen – über Rezensionen, Autorentipps oder Interviews mit den Beteiligten an einer Anthologie.
Und wer seine Lieblingsgeschichte aus einer Anthologie vorstellen möchte, kann gerne einfach mitmachen mit einer Rezension und dem Hashtag #KGFestival.
Disclaimer: Diesen Artikel habe ich etwas in Rage nach der Leipziger Buchmesse 2019 verfasst. Damals war für mich non-male fiction noch gleichbedeutend mit „Büchern von Frauen“, zeitgleich wurde über das Gatekeeping in der Wikipedia gesprochen und auch dort vielfach nur vom „Frauen“ gesprochen. Mir war nicht bewusst, dass ich interessiert die Bücher von nicht-binären Autor*innen in der Gand gehalten habe und dass ich in diesem Artikel Autor*innen misgendert habe. Wie ich mit diesem Artikel weiter verfahren möchte, habe ich noch nicht entschieden, vielleicht nehme ich mir lediglich einen grünen Stift und ändere im Text das misgendering…?
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28. März 2019
Wer interessiert sich schon für Frauen in der Science Fiction – oder: sollte ich diese Rolle überhaupt mit einer Frau besetzen? Große Verwirrungen nach dem SF-Eklat mit der Wikipedia. _______________________________________________________________________
Die Leipziger Buchmesse 2019 war für mich ein kurzes Erlebnis, da ich nur Donnerstag & Freitag vor Ort sein konnte. Das ging ganz gut auf, mein kleines Programm sah nur Besuche bei der Märchenspinnerei und dem Verlag Torsten Low vor. Dort haben wir den Geburtstag der Anthologie „Phantastische Sportler“ gefeiert und den Goldenen Turnbeutel an Verlagschef Torsten Low übergeben.
Außerdem habe ich bei der Edition Wannenbuch vorbei geschaut (nächstes Mal muss ich eine Liste mitnehmen, welche Exemplare ich bereits gekauft habe, sonst frage ich wieder herum, wer meine Doppelkäufe geschenkt bekommen möchte). Mir fällt es ohnehin schwer, offline mit fremden Menschen zu reden – selbst wenn ich sie online bereits kenne. (Ich tauche eher beim Umzug oder einer Renovierung auf, als dass auf einer Messe auf jemanden zugehe und sage ‚Hallo, wir kennen uns von x“. ) Eine Ausnahme habe ich auf der letzten Leipziger Messe dann doch gemacht. Mir erschien es eine gute Idee, alle Bücher von SciFi-Autorinnen auf der Messe zu suchen und unter Hashtag zu posten. Judith Vogt hat auch begeistert mitgemacht.
Das geschah auch nicht ganz ohne Grund: Theresa Hannig hat in der Wikipedia eine Liste deutscher SF-Autorinnen angelegt. Diese erntete prompt einen Löschantrag. Es begann ein zäher Kleinkrieg mit einigen misogynen Männern, die diese Bezeichnung gar nicht mögen. Viele haben sich auch hinter formalen Argumenten versteckt und ich ärgere mich immer noch, dass ich bis zum Schluß auf Twitter versucht habe, einen Mittelweg zu finden. Ich war lange bei der Wikipedia in verschiedenen Bereichen, aber so eine Frauenfeindlichkeit ist mir niemals begegnet. Deswegen habe ich es auch nicht immer erkannt, wenn die Leute nicht offen dazu standen und sich hinter formalen Dingen versteckt haben. Unflexibel und fast schon bürokratisch im negativsten Sinne dieses Wortes habe ich die Nutzer der Plattform auch in vollkommen anderen Belangen (und wenn es um Männer ging) kennen gelernt.
Die Löschanträge usw kamen in der Regel von anonymen IPs – sehr glaubhaft. Falls jemand von euch noch nie bei der Wikipedia einen Artikel bearbeitet hat: es ist ein html-Text, man muss bestimmte Formatierungen einhalten. Auch die verschiedenen Informationen für den Löschantrag zu finden (was sind die Kriterien, was zählt als Redundanz usw) ist nicht gerade einfach für einen Neuling. Wer auch immer da anonyme Anträge stellt, muss die Wikipedia kennen. Warum kann man nicht einfach mit seinem Benutzernamen zu seiner Meinung stehen? Auf die Anonymität der Leute wurde auch in mehrfachen Beiträgen hingewiesen. Kurioserweise wurden weitere Listen von einer anonymen IP erstellt, dann jedoch von einem Benutzer als Argument benutzt. Natürlich glaubt niemand von uns, dass diese beiden identisch sein könnten… die ganze Story mit Updates könnt ihr auf Theresas Blog nachlesen. Am 28.03.19 wurde ein weiterer Löschantrag gestellt, der inzwischen dritte oder vierte? Man verliert so schnell den Überblick.
Natürlich wieder anonym.
Ich habe mich auf der Leipziger Buchmesse bei der Jagd nach Fotos eher in der Kleinverlagsecke herum getrieben. Meine Fragen „Habt ihr SciFi von Frauen?“ und „Darf ich das Buch fotografieren und twittern?“ wirkten etwas ungewöhnlich (spätestens die zweite). Daher habe ich allen Kleinverlegern ungefragt die Story mit der Wikipedia und der Liste der SF-Autorinnen erzählt. Die meisten hatten davon noch nichts mitbekommen. Etwas problematisch, wenn eine Online-Enzyklopädie mit Anspruch auf umfassende Wissensvermittlung und die literarischen Subgenres, über die sich eine geringe Anzahl überwiegend männlicher Wikipedianer auslässt, so gar keine Überschneidungspunkte haben. Doch es ist nicht einfach, neue Leute zur Mitarbeit zu gewinnen (oder gar Frauen), wenn sie um jeden Edit kämpfen müssen. Da fragt man sich: was ist schon die Wikipedia? Macht euren Scheiß doch alleine. Der Redakteur von PhantaNews hatte Probleme, gedruckte Bücher als Belege durchzusetzen – immerhin ist das nicht bei Google auffindbar. Dann existiert es für viele Wikipedianer auch nicht.
Ich selbst habe mich mehrfach an dem Unverständnis zu Quellenkritik / Autoritätenhörigkeit abgearbeitet und schließlich auch mein Engagement im (zuletzt) Bereich Literatur eingestellt. Kommentarloses Zurücksetzen oder gar Löschen von Artikeln (ohne Löschdiskussion, wohlgemerkt) wegen angeblicher Mängel war mir dann auf Dauer zu doof. Wer wird schon die Wikipedia als umfassende und glaubwürdige Quelle heran ziehen, wenn es um Phantastikliteratur geht? Solche unhöflichen bis regelwidrigen Aktionen sind kein Einzelfall, und bei als weiblich identifizierbaren Benutzernamen sogar noch viel extremer. Aber wenn alle ehrlich interessierten und vernünftigen Menschen abwandern oder gar nicht erst bei einem solchen Projekt bleiben, ist das auch nicht so gut, wie der jüngste Eklat zeigt.
Umso unverständlicher, da Frauen in der SciFi schon längst angekommen sind, für Preise nominiert wurden, Preise gewonnen haben und das Genre gehörig mit neuen Ideen aufmischen.
Wer würde schon Inkas in den Weltraum schicken?
Einige Frauen schreiben aufgrund dieser Vorurteile und Benachteiligungen nur unter männlichem Pseudonym, um unabhängig von ihrem Geschlcht beurteilt zu werden. Bei 3 Fotos hatte ich mich extra erkundigt, ob ich sie posten darf. Aber es sind offene Pseudonyme.
Science Fiction schreibe ich selbst lediglich in Kurzgeschichten (außer, man zählt Steampunk dazu), dafür habe ich meine erste große Liebe ebenfalls in einem männlich dominierten Genre gefunden: Sword and Sorcery, oder manchmal würde ich meine Plots auch als Military Fantasy einordnen. Auch ziemlich von Männern dominiert, und daher merke ich, wie sehr mich dieser Kleinkrieg trifft, obwohl ich keine längeren Science Fiction Werke schreibe. Vorgestern sprang mich eine Idee im Bereich Military Fantasy an, die sich super für den NaNo eignen würde. Wie immer bei meinen Projekten geht es um politische Konflikte und moralische Fragestellungen. In diesem Fall spielt auch das Kriegstrauma des Protagonisten eine entscheidende Rolle. Oder der ProtagonistIN. Bei meinen wichtigsten Charaktere ist es in der Regel nicht relevant, welches Geschlecht sie haben. Ich mag keine „Du bist eine Frau und darfst das nicht“-Konflikte. Wenn Frauen in meinen Geschichten mangelnde Eignung für eine Aufgabe vorgeworfen wird, liegt das nicht am Geschlecht. Unter dem Eindruck dieser kürzlichen zermürbenden Debatten Angriffe gegen meine Kolleginnen aus der SciFi habe ich jedoch instinktiv einen Mann als Besetzung für den zerbrochenen Kriegsheimkehrer gewählt. (Spoiler: Eigentlich ist der Perspekivträger zugleich der Antagonist, das Ganze als Riddle erzählt. Möchte ich eine Frau in Negativrepräsentation darstellen, wenn diese antagonistische Haltung nicht auf einer starken Motivation, sondern Krankheit und Schwäche basiert?) Nachdem ich in den letzten zwei Wochen beobachten konnte, wie falsch Sachen gelesen werden können, wenn man verbohrt ist, sich nur richtig Mühe gibt und schreibende Frauen in dem Genre als Affront auffasst – bin ich fast zur Überzeugung gekommen, dass es mir gar nicht möglich ist, das Ganze so differenziert darzustellen, dass man nichts Falsches hinein lesen kann. (Sowas wie „Es passiert, weil sie eine Frau ist, mit einem Mann wäre das nicht passiert.“) Außer man besetzt diese Rolle mit einem Mann… Oder doch nicht, denn wenn man will, kann man alles falsch reinlesen. Ich bin da noch ziemlich unentschlossen. Vielleicht helfen mir die virtuellen und realen Treffen mit anderen Autorenkolleginnen, um da vor Oktober zu einer Entscheidung zu kommen.
Ein bisschen ärgert es mich, dass ich nicht früher auf die Idee gekommen bin, die Autorinnen zu fotografieren und ihnen ein Gesicht zu geben. (Andererseits hätte sich das für mich als etwas schwierig gestaltet, dann muss ich ja mit fremden Menschen reden.) Es sind dennoch per Zufall einige zusammen gekommen.
Wir sind viele, und wir dürfen uns nicht unterkriegen lassen!
Nachtrag 28.03.19 / 22.50 Uhr: Es gibt oft auch Verlage, die SF-Kurzgeschichten suchen. Vergleicht unbedingt den Ausschreibungstext auf die Vorgaben inkl. Format und Zeichenbegrenzung. Ich habe gefunden (keine persönlichen Erfahrungen, aber empfehlenswerte Verlage laut meinet Autorenblase): bis 30.04.19, „Das Alien tanzt Walzer“, humorvolle SciFi für p.machinery Verlag bis 15.08.19 „Fast menschlich“, Kurzgeschichten für Eridanus-Verlag bis 30.11.19 „F-Diagnosen“, Kurzgeschichten über psych. Erkrankungen in der Zukunft für p.machinery Verlag bis 31.12.19 „Waypoint Fiftynine – Die schrägste Kneipe der Galaxis“, sehr spezielle Anforderungen aber auch noch viel Zeit, für den Leseratten-Verlag
Nachtrag 19.04.19 / 01.05 Uhr: Theresa Hannig hat inzwischen eine Petition gestartet, um auf die Mißstände in der Wikipedia aufmerksam zu machen, und durch eine hoffentlich große Beteiligung etwas bewirken zu können. Durch die innere Struktur (z.B. Administratorenrechte bzw. wie sie ausgeübt werden können) hat die Wikipedia sich von dem Grundsatz, dass jedermann sich einbringen kann, ziemlich entfernt. Zur Petition geht es hier.
Gestern habe ich so von dem Blog der beiden amerikanischen Game-of-Throne-Fans vorgeschwärmt. Die Bloggerinnen von The Inn at the Crossroads lieben auch das Herr-der-Ringe-Universum… und wie könnte man sich über phantastisches Kochen unterhalten, ohne den Hobbit zu erwähnen?
Eines ihrer „Hobbit“-Rezepte habe ich am 3. Tag meiner Challenge ausprobiert, Seedcake. Das kann man jedoch nur mit guter Internetverbindung nachbacken. Alle Maßangaben und so weiter sind auf amerikanische Weise angegeben.
Schwierig ist, dass Milliliter und Gramm eigentlich dasselbe sind… Aber 3/4 cup Flüssigkeit und 3/4 cup trockene Masse sind sehr unterschiedlich. Auch ist es ein Unterschied, ob man 1 cup Puderzucker oder Zucker abmessen will. Keine Überraschung für alle, die viel nach amerikanischen Rezepten kochen, aber ich tue das normalerweise nicht.
Rezept auf deutsch angewendet, so wie ich es umgerechnet habe Quelle: Sandras Backfabrik eine noch detaillierte Tabelle für alle möglichen Zutaten gibt es auf dem Blog USA kulinarisch .
Natürlich widersprechen sich die Angaben teilweise, sonst würde es gar keinen Spaß machen *grargh*
230 g Butter
175 g Zucker
1/2 Teelöffel Muskatnuss (2,5 Gramm)
1/4 Teelöffel Muskatblüte (1,25 Gramm)
15 g Körner, z.B. Kümmel
3 Eier
60 ml Brandy
220 Gramm Mehl
Anleitung:
Butter und Zucker verrühren. Gewürze und Körner dazu geben, danach Eier und Brandy und solange aufschlagen, bis es eine einheitliche Masse bildet.
Nach und nach das Mehl dazu geben (ich siebe es immer vorher), verrühren.
Eine Backform mit Backpapier auslegen, buttern und den Teig dazugeben, bei 175 ° für 1 Stunde backen.
Brandy habe ich nicht, statt dessen nehme ich Whiskey.
Kann man es eigentlich auch kürzer bei 200 ° backen…? Neinneinein, lieber keine Experimente, diese Umrechnerei ist ohnehin Experiment genug.
Im Zweifelsfall habe ich mich nach meiner zweiten Empfehlung gerichtet, die hatten eine detaillierte Tabelle – was mich zu der Annahme verleitet, dass abweichende Angaben von dort besser sind.
Schaun wir mal, wie es wird….
Hobbit-inspirierter Gewürzkuchen aus dem 19. Jh. (Rezept vom Blog „The Inn at the Crossroads“)
Erstaunlicherweise war meine Kuchenform zu groß. Das ist eine ganz normale 26er oder 28er Form, bei mir sah es jedoch mehr nach einem Tarte aus. Außerdem war der Kuchen oben und an den Seiten fertig, in der Mitte jedoch nicht so fluffig verbacken… vielleicht habe ich die Zutaten doch falsch umgerechnet…. Eigentlich kann ich ganz gut backen (Zeugen sind alle Menschen, die mir bei der Buchmesse über den Weg laufen :D)
Von amerikanischen Rezepten werde ich vielleicht erstmal die Finger lassen…
Wie ein richtiger Hobbit * habe ich meinen Kuchen mit auf Besuch geschleppt und konnte ihn innerhalb von 3 Stunden an diverse Freunde und angeschwiegerte Familie verfüttern.
Auch wenn er nicht so hübsch ist wie bei Chelsea, schmecken tut er.
Nicht so süß, aber auch nicht so kümmelig. Den Whiskey schmeckt man kaum heraus.
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* Nach einem kurzen Tages-LARP (der sich streng genommen sogar zwischen einem früheren Mittagessen und einem späten Abendessen bewegte) stellte ich fest, dass die Tasche für den Proviant in meinem Kopf immer größer und größer wurde… Also bleibt mir nichts anderes übrig, wenn ich mal zu einem LARP kommen sollte, spiele ich einen Hobbit.
Eigentlich kaufe ich kein Merchandise, trotzdem habe ich das offizielle „Game of Thrones“-Kochbuch in meinem Schrank stehen (bei den Kochbüchern!).
Das ist nämlich eine richtig tolle Sache, es ist praktisch 100 % Fan-Art und geht auf einen amerikanischen Blog zurück, in dem zwei Fans der Buchreihe Rezepte nachgekocht haben. The Inn at the Crossroads. Dann kam es irgendwann zu einer Zusammenarbeit mit George R. R. Martin, der laut eigener Aussage nicht kochen kann und seine fiktiven Gerichte gerne in ihre Hand gab.
In dem Kochbuch sind häufig mittelalterliche Gerichte und moderne Variationen nebeneinander gestellt. Sortiert ist es nach Landstrichen, also Die Mauer, Der Norden, Der Süden, King’s Landing, Dorne und Jenseits der Narrow Sea. Ich glaube, das wird das einzige Kochbuch in meinem Schrank, bei dem ich jedes Gericht ausprobieren werde.
Nein, ich bekomme kein Geld dafür, dass ich mich so enthusiastisch äußere (warum eigentlich nicht?). Ich finde das Buch einfach klasse und möchte in ein paar Monaten ein ganzes Menü daraus servieren.
Die neuen Rezepte, die ich heute ausprobiert habe, werden aber definitiv nicht dazu gehören.
Gekocht habe ich zwei Sachen von „King’s Landing“: Forelle in Mandelkruste und in Weinbutter geschmorte Möhren.
Hamish ging, und ein eher kleiner, alter Bär, der tapsig zu Dudelsack und Trommel tanzte, nahm seinen Platz ein. Währenddessen aßen die Hochzeitsgäste Forelle in einer Kruste aus gehackten Mandeln.
(A Storm of Swords)
Links Forelle in Mandelkruste, rechts Butterrömischen auf antike Art
Die Buttermöhren waren eigentlich ganz gut, wenn man Möhren mag. Sie werden mit süßem Rotwein, Weinessig, zerlassener Butter und diversen Gewürzen geschmort. Das Rezept ist zu 100 % gelungen, allerdings bin ich kein großer Liebhaber von Möhren. Vielleicht kann ich das als vegane Variante für Halloween machen. (Ist Weinessig vegan? Zum Glück gibt es Google.)
Die Forellen werde ich allerdings so schnell nicht noch einmal machen. Es ist eine elende Fissels-Arbeit: zuerst müssen unendlich viele Zutaten klein gehackt werden (die Stimme der Vernunft meldet: es waren nur 5).
Besitzt man keine Küchenmaschine und ist nur tapfer ausgerüstet mit Messer und Brettchen, hat man ziemlich verloren. Nämlich Zeit. Wegen dem ganzen Geschnippel habe ich ungefähr 2 Stunden gebraucht für beide Gerichte…
Eigentlich macht mir so eine Fissels-Schnippel-Arbeit nicht aus – wie jeder weiß, der mit mir schon mal Bulgur oder Raklette zubereitet hat – aber diese Paste herstellen und den Fisch damit umhüllen ist auch eine furchtbar mühselige Angelegenheit, bei der ich schnell die Geduld verloren habe.
Das Mistzeug will nicht halten und lässt sich nur schwer verstreichen. Da fehlt mir bestimmt Erfahrung und auf jeden Fall die Geduld. Die Forelle ist mir in 2 Teile zerbrochen, das habe ich versucht, auf dem Foto etwas zu kaschieren.
Achja, unfallfrei lösen lässt es sich auch nicht. Vielleicht habe ich zu lange im Ofen gelassen, dabei habe ich es 20 Minuten früher heraus geholt als im Rezept stand…
Sieht man davon ab, dass meine Kräuter zu groß, meine Mandeln zu fein und dieser pastetenartige Teig etwas zu sauer war, hat es eigentlich ganz gut geklappt. Aber es ist mir etwas mühselig, das erneut zu machen, und für + 20 Leute schon gar nicht.
Wer aber etwas geschickter mit dem Messer umgeht als ich (oder mit hilfreichen Küchenmaschinen ausgestattet ist), möge es ruhig nachmachen. Lecker ist es, definitiv.
Postet dann ein Foto, denn im Kochbuch gibt es keine Abbildung. (Das lässt mir die Illusion, das Chelseas Forelle auch fast quasi genauso ausgesehen hätte. 😀 )
Morgen wirds einfacher – da gibt es Kuchen!
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