[Blogtour] Rezept: Fischbällchen aus „Regentänzer“ #BuchliebegehtdurchdenMagen

„Die Götter meinten es nicht gut mit uns, denn es ist eine grausame Zeit, in die wir geboren wurden.“

Bei einem solchen Satz denkt man nicht unbedingt an Romantik. Die Autorin fasst auf ihrem Blog zusammen: „Alles ist dreckig, melancholisch und schwer.“

Aaaaber vielleicht doch romantischer, als gedacht?

Der Deserteur Riagh schlägt sich durch das verregnete Land, um zu seiner Familie zurück zu kehren. Das Land ist verwüstet von einem Krieg mit Magiern, die Tote wieder aufstehenlassen. Unterwegs stößt er auf einen Fremden, der magische Kräfte besitzt und hartnäckig in der weiblichen Form von anderen spricht. Doch das Verhältnis zu dem Kriegsgefangenen ist nicht so eindeutig, wie man denken mag… Dieses Buch passt dennoch zum Valentinstag:

Riagh floh, zurück zu seinem Platz an dem Tisch, auf dem die Schalen mit den Kugeln aus in Kräuter-Gersten-Paste gebackenen Flussfischen standen, und neben ihnen die in Honig kandierten Apfelstücke. Doch vor allem stand dort Nuzar, der ihm auch sogleich einen Krug Met reichte. Für sich selbst hatte der Ash’Bahar eine stark verdünnte Variante gewählt. Ihre Nacht im Wald hatte wahrhaft ihren Eindruck hinterlassen.
»Du bist begehrt.«
»Sie ist betrunken.«
»Ich rede nicht von Gaira.«
Ein feines Lächeln umspielte Nuzars Lippen und hinter den schwarzen Haarsträhnen glänzten seine Augen dunkel und verlockend, als würde der Nachthimmel brennen.

Und die Autorin hat mir sogar ein Rezept mitgeliefert, da sie beim Schreiben ein Kochbuch aus dem Zauberfeder-Verlag in der Hand hatte: Kochen wie die Wikinger“ !
Sie hat sich jedoch vorher genauer über die mögliche Fauna ihrer Welt informiert und aufgrund des vielen Regens Gerste statt Weizen eingebaut – dieses Getreide gedeiht am besten unter solchen Umständen.
Ich liebe es, wenn sich Autoren soviel mit den Einzelheiten einer Welt beschäftigen (damit meine ich nicht nur Essen oder Waffen ^^). Das Rezept darf ich sogar posten!Ich habe es aber ein wenig abgeändert, da ich nicht alle Zutaten hatte. Original lautet es:

Zutaten:
1 großes Seewolf-Filet
1 großes Zanderfilet
1 EL dunkelbraunes Senfpulver
1 EL hellgelbes Senfpulver
1 TL Knoblauchpulver
2 TL Pfeffer
1 TL Engelwurzpulver (Arnika)
1 TL Salz
2 Eier
Semmelbrösel zum Panieren
Butter- oder Schweineschmalz zum Braten

Ich habe auf Schweineschmalz verzichtet und eine Pflanzencreme zum Braten genommen. Diese Senfpulver habe ich leider nicht im Supermarkt gefunden; am nächsten kam diesem eine Würzpulver zum Fischbraten, das fast ausschließlich aus Senfpulver und einigen Gewürzen bestand.
So etwas kann man super nehmen! Aber, ehms, vielleicht keinen ganzen EL. Oder zumindest nicht noch einen ganzen TL Salz dazukippen und mit dem Pfeffer auch sparsam sein, das ist wesentlich besser.

Bei dem Kauf von Fisch ist übrigens sehr wichtig, dass man aus zertifiziertem Fischfang kauft, z.B. Nordland, ASC, MSC oder so etwas. Ihr möchtet nicht wissen, wie Fische gehalten werden, die ohne diese Siegel aufgezogen werden.

Im folgenden soll man die Fische durch einen Fleischwolf drehen und mit den vermischten Gewürzen mixen (und auch bei Riagh sind solche Fischbällchen üblich), man kann aber auch das Filet in Stücke schneiden und dann marinieren und braten.
Diese Variante habe ich genommen.

Mit einer guten Küchenmaschine sollte man auf jeden Fall das originale Rezeptur ausprobieren, das ist viel aromatischer. Wenn man die Bällchen braten möchte, hält man sich am besten genau an die Anweisungen der Autorin / Köchin Rannveig Moroldsdotter: der Schmalz wird etwa 2 cm in den Pfanne gegossen und erhitzt. Bei einer Temperatur von 180 ° werden die Bällchen ca 5 Minuten gebraten – ohne Thermometer ermittelt man das einfach mit einem hölzernen Kochlöffel, wenn sie keine Blasen mehr daran bilden, ist die perfekte Temperatur erreicht.

Viel Vergnügen beim Nachkochen!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert