Eigentlich kaufe ich kein Merchandise, trotzdem habe ich das offizielle „Game of Thrones“-Kochbuch in meinem Schrank stehen (bei den Kochbüchern!).
Das ist nämlich eine richtig tolle Sache, es ist praktisch 100 % Fan-Art und geht auf einen amerikanischen Blog zurück, in dem zwei Fans der Buchreihe Rezepte nachgekocht haben. The Inn at the Crossroads. Dann kam es irgendwann zu einer Zusammenarbeit mit George R. R. Martin, der laut eigener Aussage nicht kochen kann und seine fiktiven Gerichte gerne in ihre Hand gab.
In dem Kochbuch sind häufig mittelalterliche Gerichte und moderne Variationen nebeneinander gestellt. Sortiert ist es nach Landstrichen, also Die Mauer, Der Norden, Der Süden, King’s Landing, Dorne und Jenseits der Narrow Sea. Ich glaube, das wird das einzige Kochbuch in meinem Schrank, bei dem ich jedes Gericht ausprobieren werde.
Nein, ich bekomme kein Geld dafür, dass ich mich so enthusiastisch äußere (warum eigentlich nicht?). Ich finde das Buch einfach klasse und möchte in ein paar Monaten ein ganzes Menü daraus servieren.
Die neuen Rezepte, die ich heute ausprobiert habe, werden aber definitiv nicht dazu gehören.
Gekocht habe ich zwei Sachen von „King’s Landing“: Forelle in Mandelkruste und in Weinbutter geschmorte Möhren.
Hamish ging, und ein eher kleiner, alter Bär, der tapsig zu Dudelsack und Trommel tanzte, nahm seinen Platz ein. Währenddessen aßen die Hochzeitsgäste Forelle in einer Kruste aus gehackten Mandeln.
(A Storm of Swords)
Die Buttermöhren waren eigentlich ganz gut, wenn man Möhren mag. Sie werden mit süßem Rotwein, Weinessig, zerlassener Butter und diversen Gewürzen geschmort. Das Rezept ist zu 100 % gelungen, allerdings bin ich kein großer Liebhaber von Möhren. Vielleicht kann ich das als vegane Variante für Halloween machen. (Ist Weinessig vegan? Zum Glück gibt es Google.)
Die Forellen werde ich allerdings so schnell nicht noch einmal machen. Es ist eine elende Fissels-Arbeit: zuerst müssen unendlich viele Zutaten klein gehackt werden (die Stimme der Vernunft meldet: es waren nur 5).
Besitzt man keine Küchenmaschine und ist nur tapfer ausgerüstet mit Messer und Brettchen, hat man ziemlich verloren. Nämlich Zeit. Wegen dem ganzen Geschnippel habe ich ungefähr 2 Stunden gebraucht für beide Gerichte…
Eigentlich macht mir so eine Fissels-Schnippel-Arbeit nicht aus – wie jeder weiß, der mit mir schon mal Bulgur oder Raklette zubereitet hat – aber diese Paste herstellen und den Fisch damit umhüllen ist auch eine furchtbar mühselige Angelegenheit, bei der ich schnell die Geduld verloren habe.
Das Mistzeug will nicht halten und lässt sich nur schwer verstreichen. Da fehlt mir bestimmt Erfahrung und auf jeden Fall die Geduld. Die Forelle ist mir in 2 Teile zerbrochen, das habe ich versucht, auf dem Foto etwas zu kaschieren.
Achja, unfallfrei lösen lässt es sich auch nicht. Vielleicht habe ich zu lange im Ofen gelassen, dabei habe ich es 20 Minuten früher heraus geholt als im Rezept stand…
Sieht man davon ab, dass meine Kräuter zu groß, meine Mandeln zu fein und dieser pastetenartige Teig etwas zu sauer war, hat es eigentlich ganz gut geklappt. Aber es ist mir etwas mühselig, das erneut zu machen, und für + 20 Leute schon gar nicht.
Wer aber etwas geschickter mit dem Messer umgeht als ich (oder mit hilfreichen Küchenmaschinen ausgestattet ist), möge es ruhig nachmachen. Lecker ist es, definitiv.
Postet dann ein Foto, denn im Kochbuch gibt es keine Abbildung. (Das lässt mir die Illusion, das Chelseas Forelle auch fast quasi genauso ausgesehen hätte. 😀 )
Morgen wirds einfacher – da gibt es Kuchen!